Tanja: Lieber Klaus, ich danke dir, dass du uns die Möglichkeit gibst, nochmals gemeinsam auf die erste Tennis-Stadtmeisterschaft beim WSV
zurückzublicken. Die Tennisabteilung war damals gerade mal neun Jahre jung und die Erfahrungen im Tennissport nicht so groß im Verein. Wie war es für euch vor 28 Jahren dieses Turnier
auszurichten?
Klaus: Die Turnierleitung wurde damals sprichwörtlich ins »kalte Wasser« geworfen.
Das sehr unerfahrene Team mit Harald Gernhard (Tennis-Abteilungsleiter), Karsten Walter (EDV-Fachmann), Sylvia Gerlach (Jugendwartin) und mir als Sportwart holten sich viele Infos und Ratschläge
beim damaligen Bezirkssportwart Arno Wolf. Er half auch bei der Erstellung des Turnierplans.
Tanja: Hat es damals schon ein EDV-Programm für das Turnier gegeben?
Klaus: Zumindest ist mir kein offizielles über den Verband bekannt gewesen. Wir haben uns dann mit einem »selbstgestrickten« Programm
dementsprechend beholfen. Allerdings habe ich immer eine sogenannte doppelte Buchführung gehabt, denn ich habe alle Paarungen und Ergebnisse auch nochmal händisch in einem Turnierbogen
gepflegt.
Tanja: Wie wurden die Meldungen von den Vereinen an den WSV übermittelt?
Klaus: Schriftlich gingen die Meldungen damals bei uns ein, wurden am Tag der Auslosung übergeben oder mündlich mitgeteilt.
Tanja: Gab es damals ein Turnierbüro?
Klaus: (lacht) Nun, da wir ja nur eine »Hütte« als Vereinsheim zu dieser Zeit hatten, waren wir froh um Haralds Wohnwagen,
der neben dem Eingang zu den Tennisplätzen stand und ein ideales Turnierbüro war. Unsere Hütte hatte einen großen Gastraum, Theke sowie zwei Umkleidekabinen, eine Dusche und eine Toilette. Für
das Turnierbüro wäre kein Platz mehr gewesen.
Tanja: Wie waren damals die Begebenheiten vor Ort, um die Spieler zu informieren und die Gäste zu bewirten?
Klaus: Die Spiel- bzw. Ergebnislisten wurden auf Pinnwänden veröffentlicht. Dort konnten dann auch Ergebnisse eingetragen werden. Neben der
Hütte hatten wir ein Zelt aufgebaut. Dort wurden dann die Teilnehmer und Gäste bewirtet – oder eben bei schönem Wetter im Freien, wo zahlreiche Festgarnituren und Sonnenschirme standen.
Tanja: Wurde damals auch auf anderen Anlagen Tennis gespielt?
Klaus: Auch schon damals fanden Spiele auf anderen Plätzen statt, da unsere Kapazität nicht ausreichte. Mit Walki-Talki standen wir in
Kontakt mit den Nachbarvereinen am Schönbusch. Mobiltelefone wurden damals noch nicht genutzt.
Tanja: Wie lange dauerte die Stadtmeisterschaft 1989?
Klaus: Wie auch heute wurden die Jugendwettkämpfe in einer Woche ausgerichtet und in der zweiten Woche dann die Erwachsenen. Viele Helfer haben sich in dieser Zeit extra Urlaub
genommen um Vorort sein zu können. Das Wetter meinte es damals gut mit uns und wir konnten das Turnier in 14 Tagen über die Bühne bringen.
Tanja: Welche Konkurrenzen wurden damals ausgetragen?
Klaus: Im Prinzip wie heute – je nach Meldungen im Jugend- und Erwachsenenbereich wurden dementsprechend die Konkurrenzen nach Altersklassen
gebildet.
Tanja: Wie wurde vor 28 Jahren ausgelost?
Klaus: Auch damals gab es bereits ein Gremium, bestehend aus den Sportwarten
der teilnehmenden Aschaffenburger Vereine, das hier gemeinsam die Auslosung durchführte. Wir waren froh, auf die Unterstützung dieser erfahrenen Sportkollegen zurückgreifen zu können.
Tanja: Heute ist es üblich, eine Feier oder Party während der Stadtmeisterschaft auszurichten. Gab es das damals auch
schon?
Klaus: Am Samstagabend gab es ein Sommernachtsfest rund um unsere Tennishütte. Dies war ein sehr gelungener Abend, der auch gut angenommen
wurde.
Tanja: Wie ist dein Fazit über die Stadtmeisterschaft 1989?
Klaus: Es hat viel Freude gemacht, dieses Turnier auszurichten. Sicher gab es auch
einige schlaflose Nächte im Vorfeld. Der WSV war ein Emporkömmling im Bereich Tennis. Wir mussten uns viele Kenntnisse aneignen, jedoch haben sich die Mitglieder des Vereins mit viel Herzblut
engagiert für die Durchführung dieser Meisterschaft.
Tanja: Herzlichen Dank, dass du uns einen kurzen Einblick in die Geschehnisse und den Ablauf der Stadtmeisterschaften 1989 beim WSV
gegeben hast.
Klaus: Bitte sehr, es war mir eine Freude.
Als begeisterter Skifahrer und Rennläufer ist Klaus Bergmann seit 1. Oktober 1970 Vereinsmitglied in der Skiabteilung. Später ist er auch in die Tennisabteilung eingetreten, als 1981 der
Spielbetrieb aufgenommen wurde. Nach vier Jahren
als Tennis-Sportwart, war er von 1995 bis 1998 als Ski-Abteilungsleiter tätig, später noch einmal für zwei Jahre kommissarisch. Ab 1998 führte er als 1. Vorsitzender für 15 Jahre den Verein, seit
2014 ist er nun unser Sitzungspräsident beim WSV-Faschingsball. Insgesamt war er über 21 Jahre im Ehrenamt beim Wintersportverein tätig.
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